Stormthrone im Spieltest

TBD Overall Score

Recht ansprechende Grafiken | gut gemachte Musik.

Öde, lineare Quests ohne Abwechslung | dieselben Inhalte, Features und Formate wie in anderen R2Games-Titeln.


R2Games hat gerade die offene Betaphase seines neusten RPGs Stormthrone: Aeos Rising gestartet, also haben wir uns ein bisschen Zeit genommen, um es ein bisschen ausführlicher zu spielen und zu sehen, was es zu bieten hat. Das Unternehmen ist ziemlich beständig bei seiner Art RPGs, die sie veröffentlichen, so sehr, dass sie für viele sehr ähnlich erscheinen durch dieselben Funktionen, Features und Gameplay-Mechaniken. Wir wollten also herausfinden, ob Stormthrone irgendwie anders sein würde oder nur eine weitere Version der anderen Spiele im neuen Gewand (Vorwegnahmenalarm: Es ist nicht so wahnsinnig anders...).

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Beim Einloggen erlebten wir die erste halbwegs anständige Überraschung: Es gab 6 verschiedene Klassen, nicht zu vergleichen mit den typischen 3 "Dreigestirnsklassen", die oft in den anderen Spielen des Unternehmens zu finden sind, meist in Form von Krieger/ Tank, Magier/ Zauberwirker und Bogenschütze/ SPS. Hier hatten wir die volle Auswahl zwischen Krieger, Schurke, Magier, Paladin, Priester und Waldläufer. Die Bezeichnung der letzten Klasse, die zwar nicht ungewöhnlich ist, ist uns jedoch besonders ins Auge gesprungen, weil man sich nicht an den traditionelleren Bogenschützen oder Ranger gehalten hatte. Im Grunde nehmen wir an, dass man versucht hat, ein paar Elemente aus World of Warcraft aufzunehmen und im Spiel zu verarbeiten. Warum meine wir das? Nun, viele der Grafiken/ Charaktere/ Monster sehen SEHR WoW-mäßig aus udn reichen von Blutelfen, über Kobolde, bis zu Worgs. Zwar hat WoW kein Monopol/ kein Eigentum an diese Grafiken, aber diese sehen so ähnlich aus, dass es ziemlich auffällig ist. Davon abgesehen waren Artwork und Landschaften wie immer ziemlich spektakulär und zumindest die Szenerie, durch die man sich bewegt, ist recht nett und wir haben jede Menge Umgebungen passiert auf unserem Weg zu Stufe 30.

Was ist also noch das Gleiche? Es gibt Autopfadfindungslink im Questbuch, Battle-Rating-Werte, die angeben, wie stark man ist, ein Dutzend Icons, die tägliche Belohnungen, Einlogbelohnungen, Cash-Shopbelohnungen, etc. bieten und die gesamte grafische Nutzeroberfläche ist denen in anderen R2Games-Spielen sehr ähnlich. Die Features werden zugänglich, wenn man Fortschritte im Spiel erzielt, udn einige bedeutend später als in anderen Spielen, jedoch bekommen die Spieler dieselben Begleiter, Reittiere und Ausrüstungsverbesserungssysteme zu Gesicht, von denen R2Games so begeistert ist und die alle das Battle Rating erhöhen.

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Was wie ein frischer Wind wirkte, war die Tatsache, dass es sich nicht um das typische "Mannschaftsaufbau"-RPG mit automatisiertem, instanzbasiertem Kampf handelte, was wir ganz ehrlich nicht ausstehen können, weil es so langweilig ist, sondern es actionbasierten Kampf gab, bei dem wir unseren Charakter steuerten und eine Reihe von Angriffen auf unserem Hotkey-Balken hatten, zu einigen erhielten wir tatsächlich recht früh Zugang. Diese Fähigkeiten können mit Fähigkeitsbüchern gesteigert werden und außerdem erlangen die Spieler Talentpunkte, wenn sie in den Stufen aufsteigen, um ihre Gesamtattribute und Fertigkeiten zu verbessern. Unser Magier war vor allem ein SPS-Charakter, der mit 5 von 5 Sternen als besonders schwer zu spielende Klasse ausgezeichnet war (wir sind nicht sicher warum) und unsere Hauptfähigkeiten konzentrierten sich auf weitreichende Eiszauber, AoE-Schneestürme und das Heraufbeschwören einer Eiskugel, die über den Bildschirm flog und alles in ihrer Nähe angriff. Wir hatten einen polymorphen Zauber, um uns schnell in den Nahkampfbereich und wieder heraus zu begeben, sowie einen weiteren, den wir jedoch nie nutzten.

Unglücklicherweise war der Kampf sogar bis auf Stufe 30 beim PvE lächerlich einfach, selbst als schwacher Magier bestand unsere beste Taktik darin mitten in eine Mobgruppe zu rennen, sie alle zu versammeln und einfach unseren Flächenzauber inflationär zu nutzen, während wie unsere Eiskugel über den Bildschirm schleuderten, um so viele der für den bestimmten Quest erforderlichen Mobs so schnell wie möglich zu töten. Dies ist so ziemlich die einzige Questart, die man erhält: "Geh zu, töte eine Anzahl von, dann geh zu..." und das Ganze immer und immer und immer wieder. Die Quests sind 100% linear, man bewegt sich auf exakt derselben Route wie jeder andere über die Karte, erhält einen "Quest", mit der AUfgabe, die nächste Feindesart zu töten, in die man bequemerweise direkt hineinläuft. Wir waren scheinbar nicht die Einzigen, die ihre Sammel- und Verschwendungstötungstechnik nutzten, denn die meisten Klassen haben ziemlich mächtige Fächenangriffe, sodass alle anderen so ziemlich dasselbe taten, da die Mobs beinahe sofort wieder auftauchen und kaum eine Bedrohung darstellen (wir haben bei unserem kompletten Spieltest wohl nicht mehr als 10% unserer Gesamtgesundheit an Schaden genommen), aber glücklicherweise hatten wir weitreichende Angriffe, sodass wir wahrscheinlich ein bisschen schneller durch die Feinde pflügen konnten.

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Es gab eine Art Handlung, die stattfand, aber wir waren schon früh so gelangweilt davon, sodass wir schließlich durch all den Text hasteten, um einfach vielleicht ein bisschen interessanten Inhalt zu finden. Was auch immer vor sich geht, es ist ein veritabler Shitstorm, der Anzahl der Feinde und Bosse nach zu urteilen, die man töten muss; es ist alles dabei: Schneesturminvasionen, untote Skelette, betrunkene Piraten, Riesenskorpione und jede Menge anderer Feinde. So wie wir schienen leider auch alle anderen das Spiel zu spielen, denn wir schritten durch die Stufen mit ähnlicher Geschwindigkeit voran wie viele andere Spieler. Beute fiel so regelmäßig an, dass wir irgendwann uns gar nicht mehr bemühten, sie überhaupt noch einzusammeln, und auch die Münzen liegen ließen und einfach nur töteten und weitermachten. Dies war zum Teil aufgrund der Tatsache, dass man die von getöteten Feind hinterlassene Beute manuell anklicken musste, um sie einzusammeln, leider tauchten sowohl Spieler, als auch verbündete NPCs oder Monster sofort wieder auf, sodass es oft ziemlich schwer war, die Beute anzuklicken. Erst nach ungefähr 40 Minuten im Spiel haben wir das ständig auftauchende Pop-up registriert, dass man mit "X oder G automatisch Beute sammeln" konnte; es war einfach zu übersehen wegen der Menge an Spam, die ständig auf dem Bildschirm auftaucht.

Wir haben es geschafft, weit genug zu kommen, um ein paar Dungeons auszuprobieren, sie unterschieden sich jedoch kaum vom normalen Spielinhalt, mal abgesehen von der Tatsache, dass man sie mit mit zufälligen Gruppenmitgliedern angehen oder sein Team mit NPCs füllen konnte, wenn keine Mitspieler vorhanden waren. Die Leute sprechen nicht miteinander und wir haben erst mitbekommen, dass wir tatsächlich Spieler in unserem Team hatten, als wir bei der Beuteverteilung gefragt wurden, ob wir darum knobeln wollte (wenn man allein unterwegs ist, bekommt man natürlich die gesamte Beute). Außerem schalteten wir die PvP-Schlachtfelder frei, waren aber die meiste Zeit der 30 Minuten in der Warteschlange und warteten auf eine Gruppe, aber leider kam keine zustande. Die größte "Herausforderung", mit der wir konfrontiert wurden, waren die Hordenmoduskämpfe, bei denen wir allein verschiedene große Spielbosse bekämpfen mussten und Feindeswellen zurückschlagen mussten, um es schließlich allein mit dem Endgegner aufzunehmen, aber auch das war keine wirkliche Herausforderung.

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Letztlich leidet das Spiel darunter, durch und durch dieselben Inhalte zu bieten, zwar sahen die Mobs unterschiedlich aus, aber alles was sie taten, waren Nahkampfangriffe und schwärmen, sie hatten jedoch nie wirklich viel Kraft. Die Bosse hatten gelegentlich auffälligere Angriffe, aber insgesamt waren sie kaum mehr als ein Gegner mit größerer Anzahl an Trefferpunkten, sodass man ein paar mehr als 3 Treffer brauchte, mit denen man die normalen Feinde tötete, was ziemlich konstant blieb, da wir mit der selben Geschwindigkeit in den Stufen aufstiegen, wie unsere Feinde stärker wurden. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sich unsere Quests dahingehend veränderten, dass wir anstatt 5 Stück derselben Feinde nun 15 von ihnen töten mussten... super.

Die Grafiken sind das beste Element des Spiels, aber auch die Musikkomposition ist eindrucksvoll und dramatisch, jedoch wird sie in ziemlich schlechter Qualität wiedergegeben. Wie immer wird dieses Spiel die Art Spieler ansprechen, die sowas tatsächlich mögen, und von denen gibt es viele, da solche Spiele immer noch gemacht werden. Ob wir weiter spielen? Nein, denn leider ist es nicht besonders spaßig, wenn man nach 2 Stunden des Spielens immer noch das Gefühl hat, denselben Inhalt wie in den ersten 5 Minuten zu spielen.





 

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