Vergleich: Path of Exile vs. Diablo 3


Wir haben 2 der größten Action-RPGs verglichen, die es zur Zeit gibt: da neueste Produkt der Diablo-Reihe, Diablo 3 (D3) von Blizzard Entertainment, und das neue, aufstrebende Path of Exile (PoE) der Indie-Entwickler Grinding Gear Games.

Müßig zu erwähnen, das Diablo das Schwergewicht dieser beiden ist mit seiner enormen Anzahl von 15 Mio. registrierten Spielern (Stand Februar 2014), im Vergleich zu den 5. Mio., die Path of Exile spielen (allerdings ist Diablo 3 bereits 2 Jahre dabei und PoE gerade mal 7 Monate). Das eine hat den Rückhalt eines großen Entwickler- und Publisher-Unternehmens, sowie einer riesigen Fangemeinde des Franchises, die bereits seit der beiden Vorgängerspiele besteht. Das andere stammt aus einen kleinen Entwicklerstudio, das das Genre liebt und es geschafft hat, große Wellen in der Welt der Action-RPGs zu schlagen.

Diese beiden Spiele werden ständig verglichen, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede bieten immer Diskussionsstoff in ihren jeweiligen Foren und Fan-Websites, aber um es vorweg zu nehmen, sind sie sich gar nicht so ähnlich. Abgesehen davon, dass sie dasselbe Genre und einen ähnlichen Spielstil (isometrisches Top-down-Tasten-hämmer-Action-Gameplay) aufweisen, würden wir behaupten, wenn Path of Exile nicht gerade das klassische rote Gesundheits-Orb und das blaue Mana-Orb-GUI aus Diablo nutzen würde, dass es nur halb so viele Vergleiche geben würde, denn in Wirklichkeit sind sich die Spiele überhaupt nicht so ähnlich... und nun kommt warum.

Path of Exile ist in vielerlei Hinsicht in Sachen Gameplay der geistige Nachfolger zu Diablo 2, während Blzzard mit D3 versucht hat, einen geradlinigeren Weg einzuschlagen, und sich dabei ihre Erfahrungen mit World of Warcraft und anderen Titeln zunutze gemacht haben, um einem Spiel, das ein größeres Spielerpublikum anzieht, bessere Zugänglichkeit zu verschaffen. Die ist der entscheidendste Unterschied zwischen beiden Titeln, D3 kommt als lockerer und leicht aufgreifbar daher, während PoE mit seinn umfangreichen Anpassungsoptionen zuweilen etwas mehr Hardcore ist.

Diablo 3 ist bei der klassischen klassenbasierten Charakterwahl geblieben, die ziemlich genau die eigene Rolle im Spiel definiert, welche Art Kampferlebnis man haben wird, die Fähigkeiten, aus denen man wählen kann sowie die für den Charakter erhältlichen Waffen. Es ist in jeglichem Sinn des Wortes ein klassenbasiertes Spiel mit 6 unterschiedlichen Klassen, aus denen gewählt werden kann. Was ein Spieler mit den einzelnen Klassen bekommt, ist eine ganz andere Art der Strategie. Ähnlich wie bei World of Warcraft fühlt sich das Spiel mit einer neuen Klassen anders an, wodurch D3 eine gewisse Wiederspielbarkeit erhält.

Bei Path of Exile haben die Klassen selbst keine so große Bedeutung, lediglich in Bezug auf ihre Anfangsfähigkeit und Anfangsattribute, die einem zur Verfügung stehen, denn jede der 6 Hauptklassen stützt sich auf ein oder 2 der 3 vorhandenen Attribute - Stärke, Gewandtheit und Intelligenz - mit Ausnahme der Scion-Klasse, die mit allen 3 Attributen in Verbindung steht, jedoch erst zugänglich wird, wenn der Spieler das Spiel mit einer der anderen Klassen im Normalmodus durchgespielt hat.

Zwar mag die Klassendifferenzierung in Path of Exile an der Oberfläche schwächer anmuten, jedoch ist dies nur der Anfangspunkt eines viel komplexeren Systems, dem Passiven Fähigkeitsbaum. Dieser Fähigkeitsbaum ist ein riesiges Spinnennetzwerk passiver Fähigkeiten, die die Spieler erwerben können, um zusätzliche Boosts zu erhalten und die Funktion bestimmter Fähigkeiten zu ändern (investiert man z.B. einen Punkt in den Blutmagieknoten, nutzt der Charakter seinen eigenen Gesundheitspool, um Aktionen auszuführen, was die Funktionsweise des Charakters komplett verändert).

Die Spieler erhalten bei jedem Stufenaufstieg einen Punkt, den sie in den Baum investieren können, jedoch nur einen Knoten wählen können, der mit einem bereits aktivierten in Verbindung steht. Alle Klassen teilen denselben Passiven Fähigkeitsbaum und die gewählte Klasse bestimmt lediglich, an welcher Stelle des Baumes sie beginnen. Dies ermöglicht den Spielern, mit einer Klasse zu beginnen und entweder die Hauptfähigkeitsknoten um diese Klass eherum zu wählen, um so dem Kern der Klasse treu zu bleiben oder sich zu verzweigen und über den Baum in die Bereiche mehrerer Klassen auszudehnen, wodurch Hybriden und einzigartige Templates für ihre Charaktere entstehen.

Ebenso bei den Fähigkeiten, abgesehen von der Anfangsfähigkeit ist man nicht durch seine Klasse eingeschränkt, sondern fügt Fähigkeitssteine in Ausrüstungsgegenstände ein (die nauch frei wieder entfernt werden können), wodurch der Charaktere die entsprechende Fähigkeit nutzen kann. Außerdem können Steinfassungen in Ausrüstungsgegenständen miteinander verbunden und Unterstützungssteine mit aktiven Fähigkeiten verbunden werden, was ihre Funktion verändert; so können z.B. aus einem Feuerballschuss mehrere Feuerbälle pro Angriff entstehen oder mit einem Heilungsstein verbunden den Spieler gleichzeitig heilen, wenn er dem Gegner Schaden zufügt, oder im Falle, dass mehrere Fassungen verbunden werden können, ist sogar beides gleichzeitig möglich.

Die Fähigkeitserlangung unterscheidet Path of Exile nicht nur von Diablo 3, sondern verleiht ihm auch seine große Anziehungskraft. Diablo besitzt eine einfacheres System, bei dem die Spieler neue Fähigkeiten erlangen, wenn ihr Klassencharakter in den Stufen aufsteigt. Aber auch hier können sie ihre Fähigkeiten mit einzigartigen Runen anpassen, die die Funktionsweise einer bestimmten Fähigkeit drastsisch ändern. So wird ein eigenes Anpassungsniveau geboten, auf der Maximalstufe wird jeder Charakter jedoch den gleichen Zugang zu all seinen Kräften haben wie jeder andere dieser Klasse.

Zwar gibt es Ähnlichkeiten beim Gameplay, durch ihre Kern-Features unterscheiden sich die beiden Titel jedoch. So ist es möglich, dass man entweder das eine oder andere bevorzugt oder auch beide zufrieden spielen kann, ohne zu viel Wiederholung zu erleben, wenn man 2 Action-RPGs spielt.

Ein weiterer Hauptunterschied zwischen Path of Exile und Diablo ist der finanzielle Aspekt, da PoE komplett kostenfrei spielbar ist und Diablo 3 zum regulären Einezlhandelspreis gekauft werden muss, wie es bei Blizzard üblich ist. Dieser Trend setzt sich fort, denn auch die D3-Erweiterung "Reaper of Souls", die kürzlich erschienen ist (2 Jahre nach dem ursprünglichen Spielstart), muss von den Spieler gekauft werden, während Grinding Gear Games verspricht, dass alle "Minierweiterung (alle 4 Monate veröffentlicht) komplett kostenfrei bleiben und man sein Geld durch "kosmetische" Mikrotransaktionen im Spielshop macht.

Blizzard ist sicherlich in einer Position, in der sie von ihren Spielern frei heraus Geld verlangen können, denn die Spieler wissen in der Regel, was sie mit einem Blizzard-Produkt erwerben. Außerdem gibt es bereits eine Fangemeinde für das Diablo-Franchise und wegen der PC-/ Konsolenverfügbarkeit, würde es keinen Sinn machen, das Spiel für PC kostenfrei anzubieten, die Spieler der Konsolenversion jedoch zahlen zu lassen. Also ist es eine Sache zwischen kostenlosen und Bezahlspielen, wobei Blizzard offensichtlich die Nase vorn hat, denn Diablo 3 ist das sich am schnellsten verkaufende PC-Spiel aller Zeiten und hält diesen Titel auch nach 2 Jahren noch.

Infographic 640 - Poe vs diablo 3 V2







 

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