[GC] Exklusive Preview von Age of Wulin
Wir waren bei den Leuten von GalaNet für eine Preview ihres bald erscheinenden MMORPG Age of Wulin. In einer Privatvorführung bekamen wir von Produzent Arash Amini eine Demonstration des Spiels und Erklärungen dazu aus erster Hand.Bei dem im chinesischen Kaiserreich angesiedelten Spiel, kann man in die Rolle eines einsamen Wulin schlüpfen, einem Helden des Kampfsports und Meister seiner Kunst. Bevor das Spiel geladen wurde, gab es eine kurze Einführung: Als erstes erklärte Amini, wie das Spiel entwickelt wurde, um so realistisch und lebensecht wie möglich zu sein. Bei Age of Wulin gibt es keine Orks, Elfen oder Drachen, aber man könnte mit einem Mönch auf dem Gipfel eines Berges kämpfen oder Massenkämpfe gegen einen rivalisierenden Klan führen. Dem Realismus hat man sich auf flexible Weise genähert, denn die Charaktere können immer noch durch die Luft springen, mit Leichtigkeit Mauern überwinden oder über Wasser laufen. Die Realität bezieht sich also eher auf Filme wie Tiger & Dragon oder House of Flying Daggers.
Um die verschiedenen Fähigkeiten und Kampftechniken im Spiel zu erlernen, können unterschiedliche Schulen in den verschiedensten Regionen der Welt, die unterschiedliche Kampfstile bieten, besucht werden. Die Spieler können die unterschiedliche Kampfsportarten mischen und nach eigenem Belieben zusammenstellen, nachdem sie sie erlernt haben. Da das Spiel komplett auf Fähigkeiten ausgerichtet ist, gibt es keine speziellen Klassen oder Kampfstile, in die man gepresst wird.
Neben den zu erwerbenden Fähigkeiten können die Spieler auch bis zu 17 Berufe aus vier Kategorien erlernen: Sammeln, Produktion, Handel oder Zivilisation. Während einige Berufe zum fixen Inventar von MMOs gehören, wie z.B. das Erlernen eines Instruments, um die Charakterattribute zu verbessern, Fischfang, um Gift zu bekommen oder Erzgewinnung, um Waffen herzustellen, gibt es auch andere Fähigkeiten wie Kalligraphie, Farming oder Betteln. Durch den Gebrauch von Fähigkeiten werden höhere Niveaus erreicht und teilweise Boni für den Kampfstil vergeben. Wenn man genügend Zeit investiert, ist es möglich jeden einzelnen Beruf mit seinem Charakter zu beherrschen.
Durch die 16 unterschiedlichen Szenen (die GalaNet-Bezeichnung für Zone) ist das Entdecken ein Hauptteil des Spiels. Die Spieler reisen umher, suchen neue Kampfsportschulen oder lösen Quests. Es handelt sich also in erster Linie um ein Spiel im Sandkastentyp, das den Spielern die komplette Wahlfreiheit lässt zu entscheiden, was sie tun wollen. Man ist nicht in Regionen oder Gebiete eingesperrt, kein Teil der Welt ist unerreichbar. Sieht man Berggipfel in weiter Ferne, braucht es nur eine gewisse Zeit und Anstrengung, um sie zu erreichen. In der Demo waren die Grafiken des Spiels beeindruckend, die Szenerie ist wunderschön, atmosphärisch und bietet ein wahrhaftiges Erleben der Ära. Die Gebiete werden gut mit NPCs bestückt sein, die sowohl statisch als auch beweglich sein werden. Und wenn man zu einem bestimmten Gebiet noch einmal zurückkehren will, so kann es in der persönlichen Weltkarte einfach als Ort besonderen Interesses gespeichert werden.
Wir sind auf zwei wirklich interessante Dinge aufmerksam geworden: Zum einen, wie GalaNet die NPCs innerhalb der Spiels steuert. Zuerst einmal hat jeder NPC des Spiels eine Verbindung zu allen Spielern, die von deinen Interaktionen sowohl im Guten als auch im Schlechten abhängig sind, wenn du umherreist. Dem NPC-Bettler zu helfen oder zu versuchen, ihn niederzuschlagen, kann interessante Aufwirkungen haben, wenn du plötzlich herausfindest, dass er tatsächlich ein Großmeister-Mönch ist. Während er dir als Gegenleistung für ersteres anbietet, dich zu trainieren, wird er dir für letzteres seine Fähigkeiten im Kampf unter Beweis stellen wird. Außerdem werden die Schulen, in denen andere Spieler ihre Kampftechniken lernen, von NPC-Großmeistern geführt. Sie können von anderen Spielern ersetzt werden, wenn man stark genug ist, den Großmeister herauszufordern und ihn zu besiegen. Dann erhält man eine sehr prominente Position.
Zum anderen wird der Charakter ebenfalls zum NPC, wenn man sich aus dem Spiel ausloggt. Er bleibt im Spiel, wandert umher und lebt sein eigenes Leben so wie man es vorgesehen hat, anstatt einfach in der Taverne oder dem Dojo (Übungshalle) zu verschwinden, wo man sich ausloggt. Deshalb können andere Spieler mit ihm interagieren, ihn angreifen oder sogar gefangen nehmen, während er sich selbst mit den Fähigkeiten verteidigt, die man gelernt hat. Auch wenn das Kidnapping wenig Auswirkungen hat, außer dass man an einem anderen Ort ins Spiel zurückkehrt als jenen, an dem man sich ausgeloggt hat, so ist die Folgewirkung auf den Kidnapper/ Räuber umso größer.
Diejenigen Spieler, die gerne einfach die Welt in Brand stecken und den Nervenkitzel beim Bad Guy-Spielen genießen, wenn die durchs Land streifen und Unschuldige töten, werden nicht ungestraft bleiben. Hat man genügend Verbrechen auf dem Kerbholz, werden andere Spieler bald ein Kopfgeld auf einen aussetzen jawohl, Kopfgeld von Spielern! Einmal gefangen genommen (entweder während des Spiels oder als NPC in der Rolle des ausgeloggten Spielers), endet der Krimminelle im Gefängnis und muss dort bis zu 5 Stunden seine Strafe absitzen. Während dieser Zeit kann man zwar das Gefängnis nicht verlassen, aber weiterhin seine Fähigkeiten trainieren, meditieren oder mit anderen chatten. Das System wirkt für uns deshalb eher wie ein Anti-Trauer-Mechanismus, als das es wirklich eine Konsequenz für die Handlung des Spielers/ Charakters hätte.
Die zweite große Eigenschaft, auch wenn es eher ein Glanzeffekt als eine Haupteigenschaft ist, bietet eine Möglichkeit die Geschichte deines Charakters zu filmen. Die Entwickler möchten, dass die Spieler sich in ihrem Charakter angelegt fühlen, sich ihre Reisen ansehen und aufzeichnen können und deshalb ein Tool dazu zur Verfügung gestellt. Man kann Kameras (auch wenn es keine physischen Items sind, die in der Szenerie auftauchen) in der ganzen Welt installieren, den Blickwinkel des Charakters wählen und entscheiden, wie lange gefilmt wird, um seinen ganz eigenen Film innerhalb des Spiels zu drehen. Das ist ein meist sehr belibter Zeitvertreib unter MMO-Spielern. Ihr könnt euch unser aufgezeichnetes Video vom Treffen ansehen und darin Arashs eigenen Film (die ersten 3min40), den er mit dem Filmtool des Spiels gedreht hat.
Unserer Meinung nach wird dieses Spiel ganz besonders attraktiv für Rollenspieler sein, die sich für die Zeitepoche interessieren, auch wenn es keinen speziellen RP-Server geben wird. Auch bei den PvP-Liebhabern wird es sicherlich gut ankommen, denn es gibt eine Vielzahl von PvP-Optionen, die von World PvP erhältlich sein werden, Duellsysteme, auf Instanzen basiertes PvP (wo z.B. Treffen zwischen zwei Spielern auf dem Dach eines Tempels arrangiert werden können, um ein Video des Kampfes zu drehen) und sogar Gildenkriege. Man kann aber auch ganz ohne in PvP involviert zu sein spielen. Das Kampfsystem ist in der Hinsicht interessant, dass es einen Ausgleich von Charkter- und Spielerfähigkeit zu finden gilt, um erfolgreich zu sein, die Kampfkunst des Gegners schnell zu erkennen und entsprechend im Kampf zu verteidigen.
Für die Fans von massivem PvP gibt es Burgbelagerungen, bei denen Spieler und Gilden gegen andere, die eine eigene Burg besitzen kämpfen können und sie entweder erobern und für sich beanspruchen oder sie einfach in Schutt und Asche legen können. Amini erwähnte außerdem, dass die Entwickler beabsichtigen, die PvP-Inhalte mit bestimmten Funktionstools laufen zu lassen, die enorme 400-Spieler-Kämple organisieren können!
Bei dem Spiel handelt es sich um ein free-to-play MMO und die einzigen kostenpflichtigen Elemente, auf die wir bis jetzt hingewiesen wurden, sind Luxus-Items, die Spieler für ihre Charaktere erwerben können sowie kleine Vorteile wie z.B. dass man dort ins Spiel zurückkehrt, wo man gestorben ist anstatt an irgendeinem entlegenem Ort.
Für Age of Wulin wird voraussichtlich jetzt eine 3-monatige Closed-Beta-Phase geben, ein Veröffentlichungsdatum ist bis jetzt noch nicht bekannt. Amini hat offen zugegeben, dass es Verzögerungen wegen der Lokalisierung des Spiels gibt. Die Übersetzung in verschiedene Sprachen nimmt viel Zeit in Anspruch, da bei vielen Gedichten, Sprichwörtern und anderen literarischen Elementen des Spiels nicht nur der Wortlaut sondern auch die Bedeutung korrekt übersetzt werden müssen. Anfangs wird es 3 europäische Server geben: einen englischen, einen deutschen und einen französischen, wobei die Spieler nicht geographisch zu geordnet werden, sondern frei wählen können.
Amini hofft, dass es eine Möglichkeit geben wird, um den Zeitraum bis zur Veröffentlichung zu überbrücken. Möglicherweise können sich die Spieler bereits einloggen und ihre Charaktere erstellen, bevor das Spiel tatsächlich erscheint. Ob diese Option implementiert wird, hängt davon ab, wie nah man bereits an einer Veröffentlichung ist und ob es sinnvoll ist, zusätzliche Zeit in eine Eigenschaft zu investieren, die nachher vielleicht kaum gebraucht wird.
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