Vergleich: Star Trek Online vs. SWTOR


In unserem neusten Vergleichsartikel stellen wir 2 große Franchises gegenüber: Es geht um die endlose Rivalität von Star Trek und Star Wars bei ihren entsprechenden MMORPGs Star Trek Online (STO) und Star Wars: The Old Republic (SWTOR). Die Rivalität zwischen diesen beiden Titeln geht über den MMORPG-Markt hinaus und entzweit seit Generationen die Sci-Fi-Fans, wobei die eigene Zugkraft der Franchises zweifellos eine der größeren Attraktionen für die Spieler der jeweiligen Titel ist. 2 große Marken, 2 große Spiele, aber welches ist denn eigentlich das bessere Spiel und bietet Gratisspielern außerdem mehr?

Vorneweg sollte man erwähnen, dass keiner dieser Titel als Free-to-play-Titel gestartet ist; beide haben sich zunächst für den traditionellen Weg des Abos entschieden. Star Trek Online hat beinahe 2 Jahre an Abo-Inhalten erhalten, bevor man zum Free-to-play-Modell wechselte, was zu einer Zeit geschah, als der Rest des Marktes und andere MMORPGs bereits als kostenlos spielbare MMOs erschienen.

Star Wars: The Old Republic hingegen wurde fast 2 Jahre nach STO als Pay-to-play-Titel herausgebracht, obwohl das Gratisspielmodell stark im Kommen war, weil man glaubte, das Spiel sei stark genug, um von den Spielern Abo-Gebühren zu verlangen und gegen den Strom des restlichen Marktes anzuschwimmen. Man hatte sich getäuscht. SWTOR erlebte einen der größten Massenabwanderungen an Spielern in den ersten paar Monaten nach der Veröffentlichung und verlor mit hunderttausenden Spielern, die das Spiel verließen, mehr als jedes andere MMORPG. Der Schritt zum Gratismodell wurde gerade rechtzeitig eingeführt, um zu verhindern, dass das Spiel ein absoluter Flop wird. Seitdem hat EA es geschafft, seine verlorene Spielerbasis zurückzugewinnen und das Spiel ist nun extrem populär.

Was den Spielverlauf anblangt, weisen beide Ähnlichkeiten aber auch massive Unterschiede auf. Für uns hebt sich STO ein bisschen mehr ab, da es versucht, ein Pionier des Genres zu sein, indem man neue Dinge ausprobiert und neue Systeme und Features implementiert, während sich SWTOR bereits dem Spielstart und von der ersten Veröffentlichung an sich wegen zu vieler Ähnlichkeiten (inklusive der Idee, Spieler zu Abonnementen zu machen...) wie World of Warcraft im neuen Gewand anfühlte.

Vergleiche auf Augenhöhe sind ein bisschen schwieriger zu ziehen; während Star Trek 3 spielbare Klassen im Vergleich zu den 8 Klassen von Star Wars aufweist, handhaben beide Charakterklassen komplett verschieden, wobei STO einen viel besser anpassbaren Karrierepfad für seine Klassen bietet, bleibt SWTOR beim traditionelleren Talentbaum nach WoW-Art für jede Klasse. Ähnlich ist es bei den verfügbaren Spezies/ Rassen, bei SWTOR ist man sowohl durch die Wahl der Fraktion als auch der Charakterklasse (WoW...) eingeschränkt, wohingegen STO einige Rassen durch die jeweilige Fraktion trennt, was den Spielern Boni für die gewählte Rasse bietet. Alternativ können sie für jede Fraktion Rassen neu kreieren und mit der mächtigen Charalteranpassung sogar inoffizielle/ nichtunterstützte Rassen schaffen.

Dieses Anpassungsniveau wird mit den Spielerraumschiffen weiterentwickelt. In beiden Spielen können die Spieler ihr Schiff mit verschiedenen Upgrades anpassen, wobei die Raumschiffe in STO tatsächlich eher als die Ausrüstung des Spielers fungieren, sodass die Spieler, anstatt ein mächtiges Lichtschwert zu schwingen, ein klingonisches Kriegsschiff steuern und sowohl dieses als auch die Crew verbessern.

Auch die Art, wie die Spieler ihre Schiffe anpassen, unterscheidet sich. Das Gros des tatsächlichen Spielinhalts für die Spieler findet in ihrem Raumschif statt, auch wenn sie als ihr Charakter umherlaufen können, um Missionen anzunehmen,Welten erkunden, wenn sie auf einem Planeten laden, und Charakter-/ Boden-PvP tatsächlich vorkommt. Die Mehrheit der Inhalte ist jedoch auf das All und die Raumschiffe zugeschnitten.

SWTOR ist jedoch in erster Linie ein bodenbasiertes MMORPG ist, bei dem jeder Spieler sein eigenes Schiff erst in höheren Stufen verdient, wobei die Art des Raumschiffes von der gewählten Klasse abhängig ist (6 einzigartige Schiffe insgesamt im Vergleich zu 300 in STO verführbaren). Es dient als Stützpunkt für die gesammelte(n) Crew/ Begleiter, als Ort, um Dinge herzustellen und zu lagern, um zu anderen Welten zu reisen, und fungiert als das Gebiet für handlungsgesteuerten Plot-Inhalt. Bei SWTOR wurden später PvE-Weltraummissionsinhalte eingeführt und mit der vorigen Erweiterung kam etwas PvP im Arenastil hinzu, aber das All ist immer noch ein extrem instanziertes und abgegrenztes Erlebnis (wenn auch sehr gut gemacht). Es wird deutlich, dass der Weltrauminhalt ein Add-on ist und immer noch ein nur kleiner Teil im VErgleich zu dem viel größeren bodenbasierten Spiel voller PvP-Kampfarenen und riesiger Planeten zum Erkunden.

Das größte Problem bei SWTOR ist, dass es sich nie wie etwas Neues angefühlt hat, sondern als hätte man all die Dinge, die die Leute bei populären MMORPGs suchen, genommen und sie in das Spiel gepackt und nicht mal den Drang verspürt, dem Ganzen einen einzigartigen Touch zu verleihen, was wir über die Jahre nicht schon bei anderen MMORPGs gesehen hätten.

Der größte Pluspunkt des Spiels sind die verschiedenen Handlungsbögen für jede Klasse. Durch den Spielverlauf im BioWare-Stil stehen die Spieler im Verlauf des Spiels vor verschiedenen Entscheidungen und können bei ihren Quests aus mehreren Möglichkeiten wählen und sich z.B. für eine Option der dunklen Seite (Tötung) oder der hellen Seite (Gnade) entscheiden, wenn sie auf einen bestimmten Feind treffen, was verrückt ist und die Handlung auf jeden Fall leicht auf jeden einzelnen Spieler zuschneidet. Das Problem ist, dass das Spiel immer noch in die Kategorie des traditionellen MMORPG im Themenparkstil fällt mit stufengebundenen Quests, Inhalten und Planeten und die verschiedenen Optionen, die die Spieler im Questdialog wählen können, oft zu demselben Ergebnis führen können und nur eine Illusion der Wahlmöglichkeit sind.

Star Trek Online bietet einen numfangreichen Anpassungsreichtum, von den Charakteren und Schiffen bis zur Möglichkeit, mit dem mächtigen Foundry-System (ebenfalls in Perfect Worlds anderem MMORPG-Titel Neverwinter genutzt) seine eigenen Umgebungen und Quest zu erstellen. Hierbei können die Spieler ihre eigenen instanzierten Orte erschaffen, angefangn bei planetären Außenexpeditionen, über einzigartige, personalisierte Schiffinnenräume bis zu hin zu anderen verrückten und wundervollen Kreationen, die für Rollenspielzwecke oder tatsächliche Quests genutzt werden können, wobei der Schöpfer NPCs und sogar angreifbare/ aggressive Feinde platzieren kann. Diese Art Feature ist ein riesiger Segen für die MMORPG-Welt und etwas, von dem wir nur hoffen können, dass mehr MMORPGs versuchen, es in Zukunft nachzubilden, anstatt dieselben übermäßig genutzen Features zu kopieren un einzufügen, deren Anblick uns langsam langweilt.

Was bekommt man denn nun "gratis"? Beide Spiele bieten eine kostenlose Spieloption mit unterschiedlichen Einschränkungen, in erster Linei bei Dingen wie Handel und Chat (zweifellos, um es für Spammer und Goldverkäufer schwieriger zu machen, Gratis-Account zu nutzen), sowie ein paar Änderungen beim Spielverlauf hier und da. Star Trek Online weist ein paar Einschränkungen bei einigen seiner Kernfeatures auf, aber es gibt sehr wenigt, was regelrecht eingeschränkt ist.

Im großen Gegensatz zu Star Wars: The Old Republic, wo viele der populärsten Features massiv eingeschränkt sind oder Gratisspieler einfach keinen Zugang zu erhalten. SWTOR ermöglicht die komplette Erkundung der Stufeninhalte bis auf Stufe 50 und somit ist der Kern des Spiels spielbar und es sind eher Weltraum, Raids und PvP-Features, auf die die Spieler verzichten müssen. Allerdings haben die Spieler die Möglichkeit, ihre Gratis-Accounts anzupassen, indem sie bestimmte Features kaufen, wobei es ein Account ohen Abo bleibt. Wenn ein Spieler also uneingeschränkten Zugang zu den PvP-Schlachtfeldern möchte, aber weniger zu den PvE-Raid-Operationen, dann gibt es für ihn diese Möglichkeit.

Beide Spiele weisen eine Abo-Option auf, die identisch im Preis ist, sich jedoch darin unterscheidet, was man für sein Geld bekommt. Gegenüber gestellt besitzt SWTOR die besseren Abo-Pläne, denn beide haben die gleichen stufenweise steigenden Preise für ihre 3 Pakete (12,99€, 11,99€, 10,99€), aber die Anzahl der Tage, die man für sein geld spielen kann, unterscheidet sich deutlich: Bei STO sind es 1, 2 und 3 Monate, im Gegensatz zu SWTOR's deutlich besseren 1, 3 und 6 Monaten. Bei beiden besteht die Möglichkeit, seinen Gratis-Account etwas aufzuwerten, indem man einen einzelnen Kauf im jeweiligen Cash-Shop tätigt, sodass einige Einschränkungen aufgewiecht werden und STO bietet außerdem ein Paket auf Lebenszeit für 299,99 USD für einen Ab-freien Account mit uneingeschränktem Zugang und einer Auswahl an Vorteilen und Boni.

Welches ist also besser? Was den Inhalt anbelangt, liefern beide ein komplett anderes Erlebnis, das sich an unterschiedliche Spielertypen richtet. Es ist also wahrscheinlich nicht genug, allein das Franchise zu lieben, damit die Spieler weiterhin eines der Spiele spielen, wenn ihnen die Kernfeatures nicht zusagen. Bei Star Trek Online bekommt ist man mit einem Gratis-Account mit weniger Einschränkungen konfrontiert, jedoch sind die Abos ein bisschen teurer (vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass man nicht viel mehr als bei einem Gratis-Account erhält, da dieser schon ziemlich viel bietet).

Im Gegensatz dazu weist Star Wars: The Old Republic viel mehr Einschränkungen auf, aber die Kernquests/ -erkundung/ das Handlungsbogen-Gameplay sind komplett gratis verfügbar, sodass den Spielern igentlich nichts fehlt. In Verbindung mit den günstigeren und lohnenswerteren Abo-Optionen, kann man klar erkennen, wie EA auf clevere Weise alle Abonnenten, die sie ursprünglich verloren haben, zurückerobert , indem sie ihnen viel mit dem Gratis-Account bieten, einen kleinen Vorgeschmack auf Kernfeatures, die eingeschränkt sind, und eine niedrige Zahlschwelle, um Zugang zu weiteren Inhalten zu erlangen. Letztlich läuft alles auf den persönlichen Geschmack an, welche Art MMORPG man bevorzugt, aber beide haben jede Menge eigene Vor- und Nachteile.

Infographic - SWTOR vs Star Trek Online







 

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